Was ist Meditation?

Unser Verstand funktioniert in etwa wie eine Maschine. Er produziert ständig und ununterbrochen Gedanken. Eine Gedankenmaschine könnte man sagen. Diese Gedanken werden von unserem Bewusstsein wahrgenommen. Der Verstand ist nicht das Bewusstsein. Wir sind das Bewusstsein. Wir sind das, was wahrnimmt. Dieser, am Anfang noch als Hypothese anmutende Gedanke, bringt uns zu einer interessanten Vorstellung. Was wäre, wenn die Gedankenmaschine plötzlich zum Stillstand kommt? Was würden wir dann noch wahrnehmen, was würden wir dann erfahren?

Die Antwort ist, wir erfahren unser eigenes Bewusstsein, unser Selbst, die wahre Natur des Menschen ohne die unaufhörlichen Gedankenprozesse des Verstandes. Meditation macht dieses Wortspiel erfahrbar. Es ist die Kernübung des Yoga. Die Folgen davon sind weitreichend.

Yoga ist das auflösen aller gedanklichen Muster. Dann ruht der Wahrnehmende in seinem wahren Wesen. Zu jedem anderen Zeitpunkt ist er mit dem Objekt seiner Wahrnehmung identifiziert.

>> Patanjali, Yoga Sutra

Jeder ist in der Lage zu meditieren. Niemand ist da eine Ausnahme. Für das Nervensystem des Menschen ist der Prozess der Meditation etwas völlig Natürliches. In fast allen Kulturen gab und gibt es eine Form der Innenschau, eine Form des Einkehrens in die Stille, eine Form der Meditation. Es gibt daher hunderte von Meditationsarten und alle haben ihren Daseinsgrund. Für jeden ist etwas dabei.

Wer regelmäßig meditiert, erlaubt es sich im täglichen Leben inneren Frieden, Kreativität und Energie zu kultivieren. Er erlaubt es sich zum vollen Potenzial seines Wesens vorzudringen und entwickelt eine Art der Freude, die unabhängig von äußeren Erfahrungen ist.
Eine gemeinsame Meditationspraxis ist sehr empfehlenswert. Meditationsgruppen und Kurse gibt es mittlerweile, zum Glück, fast überall. Hier gilt es einfach zu probieren und auf das ‚Gefühl danach‘ zu vertrauen.

Das einzig lebenswerte Abenteuer kann für den modernen Menschen nur noch innen zu finden sein.

>> Carl Gustav Jung